Drei Schülerinnen der 6. und 7. Klasse präsentieren die Freie Schule Leipzig in einem Seminar an der Uni Leipzig und stellen sich den Fragen der Studierenden.
„Wie kann man denn am Ende die Abschlussprüfungen schaffen, wenn man immer selbst entscheidet, was man lernen will?“ An Fragen dieser Art sind Dalia, Leonie und Magda gewöhnt.
Kompetent und geduldig erklären die Mädchen den etwa 40 Studierenden, wie selbstgesteuertes Lernen, das Aushandeln von Regeln und das Lösen von Konflikten in Eigenregie funktionieren. Die drei sind Schülerinnen der Freien Schule Leipzig und dort bestimmen sie jeden Tag selbst, womit sie sich beschäftigen, was und wie sie lernen wollen. Leonie betont: „Ich finde gut, dass wir die Sachen lernen können, die uns wirklich interessieren.“
Eingeladen wurden die drei gemeinsam mit ihrem Lehrer Henrik Ebenbeck von Dr. Matthias Heimann. In seinem Seminar „Konzeptionen des Grundschulunterrichts“ stellt er den Studierenden unterschiedliche Schulmodelle vor. Seit er vor Jahren als Mentor eine seiner Studentinnen im Praktikum in der Freien Schule besuchte, ist er von dieser ganz anderen Art des Lernens fasziniert. Jedes Jahr lädt er erneut Vertreter der Schule in seine Seminare ein, damit sie den Studierenden diese Form des selbstgesteuerten Lernens vorstellen können.
„Anfangs nahm ich diese Einladungen allein wahr,“ sagt Henrik Ebenbeck, „in den letzten Jahren habe ich immer Schüler mitgenommen und überlasse ihnen mehr und mehr die Präsentation und das Gespräch mit den Studierenden. Es ist einfach ein großer Unterschied, ob ich über die kommunikative Kompetenz der Kinder erzähle, oder ob die Studierenden das im Kontakt mit den Schülerinnen direkt erleben. Das hat eine ganz andere Überzeugungskraft.“
Mit jeder Präsentation werden die Mädchen sicherer und professioneller. Neben mehreren Veranstaltungen in der Universität haben sie ihre Schule inzwischen auch in der HTWK vorgestellt und bei der Bildungsmesse der IHK im Dezember letzten Jahres. Magdalene unterstreicht: „Es macht mir Spaß, Fragen zu beantworten und den Leuten unsere Schule zu erklären.“