Freie Schule Leipzig auf den Spuren der Geschichte

Buddeln, hacken, schaben — Kinder der Freien Schule Leipzig nehmen an einer Ausgrabung mit Profis teil

„Es war ein Angebot, das wir unmöglich ausschlagen konnten:“ sagt Hannes Heise, einer der Lehrer, der die Schülergruppen begleitete. „Die Robert- Bosch-Stiftung und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg boten uns in einer Kooperation an, an einer „Lehrgrabung“ teilzunehmen.“

Normalerweise dienen solche Ausgrabungen dazu, Archäologiestudierende in die Praxis der Ausgrabung einzuführen. Nun durften zwei Gruppen unserer Schule daran teilnehmen! Für diese großartige Erfahrung mussten die Kinder jedoch einiges in Kauf nehmen. In der ersten Woche musste um 5:30 Uhr aufgestanden werden — um dann ohne Frühstück zur Grabungsstelle zu fahren! Dort wurden Hunderte Eimer und Schubkarren voller Erde bewegt, auf Scherben durchsucht und durchsiebt, es wurde gekratzt und gespatet, vermessen, fotografiert und gezeichnet. Nach sechseinhalb Stunden auf der Grabung kehrte die Gruppe müde, dreckig und erschöpft, meistens aber auch sehr glücklich von der Arbeit zurück. Denn die war nicht umsonst gewesen. Verfärbungen in unterschiedlichen Bodenschichten deuteten auf Pfahlbauten hin und Scherben früh- und spätmittelalterlicher Tongefäße waren immer wieder zum Vorschein gekommen. Am schönsten war aber das gemeinsame Schuften und das gute Gefühl, echte, harte Arbeit zu bewältigen!